Menschenwürde. Was hat Neue Sachlichkeit mit Demokratiegeschichte zu tun?
Die 1920/1930er Jahre waren von tiefgreifenden Veränderungen, die sich auf sämtliche Lebensbereiche – auf politischer, gesellschaftlicher und sozialer Ebene – auswirkten, geprägt. Um ein besseres retrospektives Verständnis dieser Epoche zu erlangen, kann die Analyse sprachlicher Veränderungen herangezogen werden. Gesellschaftliche Umbrüche manifestieren sich in Veränderungen der Sprache, ihre Analyse dient als ein Spiegel der Gesellschaft. Neue Begriffe und Redewendungen werden kreiert und finden Eingang in den Sprachgebrauch. In Bezug auf die Bildenden Künste ist der 1925 durch die Mannheimer Kunsthalle geprägte Begriff der „Neuen Sachlichkeit“ ein einschlägiges Beispiel. Auch bereits bekannte Begriffe und Konzepte, wie etwa „Demokratie“ oder „Pazifismus“, erfahren eine verstärkte Verwendung und etablieren sich im alltäglichen Sprachgebrauch. Mit einem forschenden Blick in die Sprachgeschichte(n) dieser Zeit wird der Vortrag die Dekaden des Umbruchs aus sprachwissenschaftlicher Perspektive beleuchten.
Prof. Dr. Heidrun Deborah Kämper lehrte als apl. Professorin an der Universität Mannheim und als Gastdozentin an diversen Universitäten des In- und Auslandes. Am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache leitete sie zahlreiche Forschungsprojekte zur Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts.
Der Vortrag findet in der Kunsthalle Mannheim statt.
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