„Die Neue Frau der 20er Jahre“

Referentin: PD Dr. Annette Dorgerloh, Wissenschftl. Mitarbeiterin HU, Berlin

Die gesellschaftlichen Veränderungen in Folge des Ersten Weltkriegs zeigten sich am deutlichsten in der Situation und im Auftreten der Frauen. Die Abwesenheit der Männer im Krieg führte zu häufiger Berufstätigkeit der Frauen, und das 1918 in Deutschland erlangte Wahlrecht stärkte das Selbstbewusstsein. 
Die Berufstätigkeit junger alleinstehender Frauen in großen Städten führte zu einer neuen Handlungsfreiheit in den Bereichen Kleidung, Ausgehen, Vergnügungen. Luftige Chiffonkleiner, Walkmützen und Turban auf der Bubikopf-Frisur zeugten von einer körperlichen Befreiung, der auch eine erste sexuelle Freizügigkeit folgte, die insbesondere auch in Filmen und in der Literatur vorgeführt wurde. Erstmals wurden auch Geschlechterrollen thematisiert. 
Der Vortrag von Annette Dorgerloh zeigt die Vorreiterrolle, aber auch die Grenzen der „neuen Frau der zwanziger Jahre“.

Menschen am Sonntag
DEU 1930. R: Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer. D: Erwin Splettstößer, Annie Schreyer, Brigitte Borchert, Wolfgang von Waltershausen. Stummfilm mit Livemusik. 74 Min. FSK: 0
Ein Klassiker des Kinos: Ein Wochenende in Berlin, ganz normale Menschen bei ihren ganz normalen Beschäftigungen zwischen Großstadthektik und Sonntagsausflug. Es geschieht wenig, und es geschieht doch sehr viel, wenn sich die Protagonist*innen begegnen, wenn sie streiten, flirten, Spaß haben. Durchsetzt von dokumentarischen Berlin-Aufnahmen, besetzt mit Laiendarsteller*innen, gelingt eine ganz eigene Wahrhaftigkeit bei dieser Schilderung des Lebens junger Leute in der Metropole: Eine konzentrierte Geschichte des Lebens an und für sich. Billie Wilder schrieb mit Robert und Curt Siodmak das Drehbuch, die Kamera führten Eugen Schüfftan und Fred Zinnemann – alle Hauptbeteiligten an dem Film setzten ihre Film-Karrieren nach Hitlers Machtübernahme in Hollywood fort.

Stummfilm mit Livemusik von Jens Schlichting (Klavier)

Asphalt
DEU 1929. R: Joe May. D: Betty Amann, Gustav Fröhlich, Else Heller, Albert Steinrück, Hans Albers, Paul Hörbiger. 85 Min. Stummfilm mit Livemusik. FSK: 0
Der junge Polizeiwachtmeister Holk überführt Else Kramer, genannt Brillantenelse, des Diebstahls. Doch die weiß sich zu helfen, indem sie ihn in ihrer Wohnung verführt. Holk sieht von einer Anzeige ab, doch sein zweiter Besuch bei Else endet tragisch: Elses Freund, ein international gesuchter Gangster, greift Holk an und findet im Handgemenge den Tod. Holks Vater, ein altgedienter Hauptwachtmeister, sieht sich gezwungen, den eigenen Sohn als Mordverdächtigen zu verhaften…
Für seinen flirrenden Großstadtfilm ließ Joe May im Studio Babelsberg die Straßenzüge der Stadt nachbauen – die opulente Ausstattung, der gekonnte Einsatz von Kamera und Filmschnitt, die innovativen Bilder beeindrucken noch heute. „Ein künstlerischer Höhepunkt des späten Stummfilmschaffens in Deutschland.“ (Filmarchiv Austria)

Stummfilm mit Livemusik von Jens Schlichting (Klavier)

Eintritt: 20 € regulär/ 15 € ermäßigt / 13 € Mitglieder

Cinema Quadrat e.V.
Vortrag
Sa., 14.12.2024 - 18.00
Preis: 20 €
Ermäßigt: 15 €
 

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