G.W. Pabst – Collage zu einem widersprüchlichen Leben

Referentin: Dr. Dorothee Höfert, Kunsthistorikerin

Der gebürtige Österreicher Georg Wilhelm Pabst (1885 – 1967) brachte es ab 1925 mit sozialkritischen Filmen in einem realistischen Stil, der später als Neue Sachlichkeit bezeichnet wurde, zu Ruhm und Ansehen. Ab 1933 versuchte er eine Karriere in Hollywood, kehrte enttäuscht nach Europa zurück. Nun verpflichtete Joseph Goebbels den international bekannten Regisseur, der mit KOMÖDIANTEN (1941) und PARACELSUS (1943) Filme schuf, die sehr wohl linientreu sind und entsprechende Auszeichnungen erhielten. Nach 1945 versuchte Pabst, sich kritisch mit dem NS-Regime auseinandersetzen. So versuchte in DER LETZTE AKT (1955) eine Darstellung der letzten Tage Adolf Hitlers und verfilmte das Stauffenberg-Drama ES GESCHAH AM 20. JULI (1955). An seine Erfolge der 1920er bis 1930er Jahre konnte er nicht mehr anknüpfen.

Dr. Dorothee Höfert gestaltet aus Bildern, Zitaten und Kritiken eine biografische Collage dieses Klassikers der Filmkunst; Dauer: ca. 45 Minuten.

Anschließend:
Die freudlose Gasse
DEU 1925. R: G. W. Pabst. D: Greta Garbo, Asta Nielsen, Werner Krauß, Valeska Gert. 148 Min. Stummfilm mit Livemusik. 35mm-Projektion. FSK: k. A.
DIE FREUDLOSE GASSE war der erste großer Erfolg von Regisseur G.W. Pabst. Der gefeierte Film mit Greta Garbo, Asta Nielsen, Valeska Gert und Werner Krauß in den Hauptrollen gilt als wichtiger Film des sozialkritischen Realismus und begründete Pabsts Ruf als Meister der Neuen Sachlichkeit. In locker verwobenen Episoden führt die Geschichte in die Wiener Melchiorgasse während der Hunger- und Inflationsjahre nach dem Ersten Weltkrieg. Hier treffen Verlierer und Gewinner, Prostituierte und Geschäftemacher, Kuppler und Spekulanten aufeinander. Überkommene Moralbegriffe und brutaler Pragmatismus stehen sich in einem großartigen Bilderbogen von Armut und Verschwendung, Sexualität und Macht gegenüber, der von der zeitgenössischen Zensur aus politischen und moralischen Gründen nachhaltig gekürzt und verfälscht wurde. Das Cinema Quadrat zeigt die aktuellste rekonstruierte Fassung!
Wir zeigen den Film in analoger 35mm-Projektion.

Stummfilm mit Livemusik von Jens Schlichting (Klavier)

Eintritt: 20 € regulär/ 15 € ermäßigt / 13 € Mitglieder

Cinema Quadrat e.V.
Vortrag
Sa., 21.12.2024 - 18.00
Preis: 20 €
Ermäßigt: 15 €
 

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