Während der Vorbereitungen zur Jubiläumsausstellung wurden die Forschungen insbesondere von Inge Herold, Manuela Husemann und Gunnar Saecker vorangetrieben. Eine Datenbank ist Ergebnis dieser Forschung und wird laufend aktualisiert. Stand November 2024 gelang es, 112 der 132 Kunstwerke aus der ursprünglichen Ausstellung von 1925 zu identifizieren und mit Fotos zu dokumentieren. Von den übrigen zwanzig Werken liegen uns nur Künstlername und Titel aus dem historischen Katalog vor. Um welche Gemälde es sich genau handelt und ob sie noch existieren, ist unklar.
Die Neue Sachlichkeit

Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 jedoch genau das geglückt. Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, ist der Begriff zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er-Jahre geworden – und für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision, die als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts gelten kann. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen „Neue Sachlichkeit“ eine große Ausstellung, die sowohl die damalige Leistung würdigt, sie aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten.
Kuratorin: Dr. Inge Herold
kuratorische Assistenz: Dr. Manuela Husemann und Dr. Gunnar Saecker
Die Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum“ steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
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Kurzumfrage zum Ausstellungsbesuch (Dauer: 1 Minute)
Blick in die Ausstellung
"Der Verist hält seinem Zeitgenossen den Spiegel vor die Fratze.
Ich zeichnete und malte aus Widerspruch und versuchte ... diese Welt zu überzeugen, dass sie hässlich, krank und verlogen ist."
George Grosz
Im Museumsshop erhältlich!
Ausstellungskatalog
Die Neue Sachlichkeit - Ein Jahrhundertjubiläum
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Deutscher Kunstverlag
Herausgeber*innen: Inge Herold, Johan Holten
Mit Beiträgen von Jelle Bouwhuis, James A. van Dyke, Inge Herold, Henning Lobin, Olaf Peters, Gunnar Saecker, Harald Stockert / Anja Gillen, Claude W. Sui, Christoph Vögele
dt./engl. / 408 Seiten / 350 Farbabbildungen
Preis im Museumsshop: 40,00 Euro

Dr. Inge Herold, Kuratorin der Ausstellung, im Gespräch mit Dietrich Brants, SWR Kultur
„Die Dinge zeigen, wie sie sind: alles viel einfacher, viel düsterer, ganz nackt, klar, fast ohne Kunst“. So beschreibt der Maler Otto Dix den Stil der Neuen Sachlichkeit vor hundert Jahren. Wegen dieses ernüchterten Blicks auf eine Krisenzeit – sicher auch wegen der wieder erstarkenden Rechten – erinnert die Neue Sachlichkeit an unsere Zwanziger.
Dr. Inge Herold, Kuratorin der Ausstellung, zu Gast im Podcast "Kunst Museum Konversation" des Deutschen Kunstverlags
Im Podcast beantwortet sie Fragen wie: Was bewegte die Menschen und die Kunst in dieser Zeit?
Warum plötzlich ein sachlicher Blick der Kunst auf die Gegenwart? Wie ist die aktuelle Ausstellung aufgebaut? Und was unterscheidet sie zur damaligen Schau im Jahr 1925?
Die 1920er-Jahre und die Neue Sachlichkeit
Die 1920er-Jahre waren von einer politischen und gesellschaftlichen Zeitenwende nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geprägt. Vor allem in den frühen 1920er-Jahren formten Armut und Arbeitslosigkeit die Gesellschaft. Ab 1923 erlebte die Weimarer Republik einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, der 1929 mit dem Börsencrash ein Ende fand.
Die bedeutende Kunstströmung des Jahrzehnts war die Neue Sachlichkeit. Wichtige Themen waren die sozialen Missstände, aber auch die politische und gesellschaftliche Situation des Landes im Umbruch. Die Abbildung der nüchternen Wirklichkeit stand dabei im Vordergrund. Künstler wie George Grosz, Otto Dix, Max Beckmann, Christian Schad u.v.m. waren führende Vertreter.
Die Neue Sachlichkeit etablierte sich nicht nur in Deutschland. Auch in Österreich, Italien, der Schweiz, den Niederlanden und weiteren Ländern fanden namhafte Künstler*innen zu diesem Stil. Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise verlor der neusachliche Malstil zunehmend an Kraft.
Die Ausstellung 1925
Der Direktor der Mannheimer Kunsthalle Gustav F. Hartlaub präsentierte in der Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ etwa 32 Künstler mit rund 130 Gemälden unter anderem von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Heinrich Maria Davringhausen, Adolf Erbslöh, Ernst Fritsch, Nicolas Gluschenko, Ernst Haider, Wilhelm Heise, Karl Hubbuch, Alexander Kanoldt, Walter Schulz-Matan, Carlo Mense, Anton Räderscheidt, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf, Georg Scholz und Niklaus Stoecklin.
Mit der Ausstellung charakterisierte Hartlaub die aktuelle, am Gegenstand orientierte Bewegung der deutschen Nachkriegskunst „seit dem Expressionismus“, wie der Untertitel lautete. Nach seiner bereits 1922 entwickelten Definition, der 1923 die Findung des Begriffs folgte, unterschied er zwei Flügel: eine konservative, an Renaissance, Klassizismus und den Nazarenern orientierte Malerei und eine veristisch-sozialkritische Richtung, als deren Hauptvertreter George Grosz und Otto Dix gelten.
Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum
Mit dem Ausstellungsprojekt „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum“ blickt die Kunsthalle Mannheim auf die unzweifelhaft bekannteste wie auch bedeutendste Ausstellung in ihrer über 100-jährigen Geschichte zurück. Die große Jubiläumsausstellung gliedert sich in verschiedene Themenbereiche, bei denen das damalige Ausstellungskonzept hinterfragt und auch kritisch ergänzt wird. Gleichzeitig wird das politische Klima des aufkommenden Nationalsozialismus thematisiert.
In der Ausstellung werden über 230 Arbeiten von 124 Künstler*innen von nationalen und internationalen Leihgeber*innen sowie aus der eigenen Sammlung zu sehen sein. Dabei stehen Themen wie das Zeitgeschehen, der Alltag der Menschen, die Industrialisierung, eine neue Mobilität, das Menschenbild und das Bild der Frau sowie Porträts, Stillleben und Landschaft im Mittelpunkt, welche diese Epoche als eine der Umbrüche und Kontraste charakterisieren.
Der Ausstellungsteil „Rückblick“ wird sich mit der Entstehungsgeschichte der Stilrichtung wie auch der Genese der Ausstellung und deren Protagonisten von 1925 befassen. Als zentrale Akteure stehen hier Franz Roh und Gustav Friedrich Hartlaub im Fokus. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die 1925 in Mannheim gezeigten Gemälde gerichtet.
Der detaillierte Blick in die Ausstellung von 1925 erfolgt vor allem in digitaler Form, da viele der gezeigten Objekte heute entweder zerstört, nicht ausleihbar oder unauffindbar sind. Gleichzeitig wird eine Auswahl damals in Mannheim zu sehender Spitzenwerke aus den Beständen der Kunsthalle oder als Leihgaben anderer Museen Teil der Ausstellung sein und einen Querschnitt durch die historische Schau bieten.
Die Ausstellung von 1925 soll einer kritischen Revision unterzogen werden. So war in dieser Ausstellung von 1925 keine einzige Künstlerin vertreten, obwohl deren Schaffen in den 1910er- bis 1930er-Jahren ebenfalls als wesentlicher Beitrag zur neusachlichen Malerei gewertet werden muss. Allen voran Kate Diehn-Bitt, Lotte Laserstein, Jeanne Mammen und Anita Rée.
Ebenso würdigte Hartlaub 1925 noch nicht vollumfänglich die internationale Dimension der von ihm beschriebenen Kunstrichtung. So wird im Rahmen der geplanten Ausstellung eine Reihe von exemplarischen Werken als neusachlich zu begreifender Künstler*innen aus Italien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA gezeigt.
Hartlaub selbst hatte mit seiner Ausstellung „Deutsche Provinz (Erster Teil) Beschauliche Sachlichkeit“, sein letztes Ausstellungsvorhaben vor seiner Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten im März 1933, bereits eine Art kritisches Update über die aktuellen Entwicklungen innerhalb der Neuen Sachlichkeit gewagt. Auch wenn die Neue Sachlichkeit mit Beginn der 1930er-Jahre ihren Höhepunkt bereits überschritten und ihre avantgardistische Schlagkraft mehr und mehr verloren hatte, entsprangen ihr dennoch weiterhin innovative Ansätze.
Ziel des dritten Teils der Ausstellung ist es, die weitere Entwicklung der Richtung insbesondere innerhalb des deutschen Sprachraums während des Nationalsozialismus nachzuzeichnen und dabei auch das Schicksal einzelner Künstler*innen sichtbar zu machen.
Die 1920er-Jahre in Mannheim
Die Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim als Ausgangspunkt nehmend, finden zahlreiche Kooperationen mit wichtigen kulturellen Akteuren der Stadt Mannheim statt, die sich mit den 1920er-Jahren auseinandersetzen. Mit diesem Projekt zeigt Mannheim in der Saison 2024/25 sein vielfältiges Gesicht. Mit einem Motto „Die 1920er-Jahre in Mannheim“ wird dieses spartenübergreifende Kulturhighlight der Region und damit sämtliche Aktivitäten der beteiligten Partner unter einem Dach zusammengefasst. Die Dachmarke macht Mannheim als Reiseziel für Individual- und Gruppenreisende attraktiv und zeigt, dass die Stadt auch nach der BUGA 23 ein interessantes touristisches Ziel ist. Dabei sind unter anderem das Nationaltheater Mannheim, die Reiss-Engelhorn-Museen, das Technoseum, das MARCHIVUM, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, das Cinema Quadrat e.V., die Mannheimer Abendakademie sowie das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg, um nur einige zu nennen.
Programm

„Fragment Felix“ Ein Leben zwischen Kunst und Kriegen. Von Christian Franke unter Verwendung der Schriften Felix Hartlaubs.
Information zum Termin
Ein Stück Mannheimer Stadtgeschichte, ein Leben zwischen zwei Weltkriegen, dem Führerhauptquartier und der Kunst: Das kurze Leben von Felix Hartlaub steht im Mittelpunkt einer Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim anlässlich der Ausstellung »Die Neue Sachlichkeit. Ein Jahrhundertjubiläum«.
Felix’ Vater, der Kunsthallendirektor Gustav Friedrich Hartlaub, eröffnete 1925 die Ausstellung »Die Neue Sachlichkeit«. Diese sollte einer ganzen Kunstepoche ihren Namen geben. Kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er aus seinem Amt entlassen. Trotzdem empfahl er seinem Sohn, sich mit dem neuen System zu arrangieren. Felix, der schon in seiner Jugend den Wunsch gehegt hatte, Schriftsteller zu werden, arbeitete zunächst als Kriegshistoriker. Er verfasste schließlich im Führerhauptquartier Teile des Kriegstagebuchs des Oberkommandos der Wehrmacht. Seine Spuren verlieren sich kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in den Wirren der Kämpfe um Berlin.
»Fragment Felix« greift ausgewählte Lebensstationen von Felix Hartlaub auf, die sein Verhältnis zum Vater, seine eigene künstlerische Entwicklung als Schriftsteller und seine Rolle im Nationalsozialismus zeigen. So werden in den Räumen der Kunsthalle Mannheim nicht nur ein Stück Stadtgeschichte, deutsche Geschichte und Kunstgeschichte wieder lebendig, sondern auch das Schicksal der Familie Hartlaub.
In Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim
Karten erhalten Sie an der Theaterkasse in O7 18, 68161 Mannheim, telefonisch unter 0621 1680 150 oder online unter Fragment Felix | Nationaltheater Mannheim (nationaltheater-mannheim.de)

„Fragment Felix“ Ein Leben zwischen Kunst und Kriegen. Von Christian Franke unter Verwendung der Schriften Felix Hartlaubs.
Information zum Termin
Ein Stück Mannheimer Stadtgeschichte, ein Leben zwischen zwei Weltkriegen, dem Führerhauptquartier und der Kunst: Das kurze Leben von Felix Hartlaub steht im Mittelpunkt einer Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim anlässlich der Ausstellung »Die Neue Sachlichkeit. Ein Jahrhundertjubiläum«.
Felix’ Vater, der Kunsthallendirektor Gustav Friedrich Hartlaub, eröffnete 1925 die Ausstellung »Die Neue Sachlichkeit«. Diese sollte einer ganzen Kunstepoche ihren Namen geben. Kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er aus seinem Amt entlassen. Trotzdem empfahl er seinem Sohn, sich mit dem neuen System zu arrangieren. Felix, der schon in seiner Jugend den Wunsch gehegt hatte, Schriftsteller zu werden, arbeitete zunächst als Kriegshistoriker. Er verfasste schließlich im Führerhauptquartier Teile des Kriegstagebuchs des Oberkommandos der Wehrmacht. Seine Spuren verlieren sich kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in den Wirren der Kämpfe um Berlin.
»Fragment Felix« greift ausgewählte Lebensstationen von Felix Hartlaub auf, die sein Verhältnis zum Vater, seine eigene künstlerische Entwicklung als Schriftsteller und seine Rolle im Nationalsozialismus zeigen. So werden in den Räumen der Kunsthalle Mannheim nicht nur ein Stück Stadtgeschichte, deutsche Geschichte und Kunstgeschichte wieder lebendig, sondern auch das Schicksal der Familie Hartlaub.
In Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim
Karten erhalten Sie an der Theaterkasse in O7 18, 68161 Mannheim,
telefonisch unter 0621 1680 150 oder online unter Fragment Felix | Nationaltheater Mannheim (nationaltheater-mannheim.de)

„Fragment Felix“ Ein Leben zwischen Kunst und Kriegen. Von Christian Franke unter Verwendung der Schriften Felix Hartlaubs.
Information zum Termin
Ein Stück Mannheimer Stadtgeschichte, ein Leben zwischen zwei Weltkriegen, dem Führerhauptquartier und der Kunst: Das kurze Leben von Felix Hartlaub steht im Mittelpunkt einer Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim anlässlich der Ausstellung »Die Neue Sachlichkeit. Ein Jahrhundertjubiläum«.
Felix’ Vater, der Kunsthallendirektor Gustav Friedrich Hartlaub, eröffnete 1925 die Ausstellung »Die Neue Sachlichkeit«. Diese sollte einer ganzen Kunstepoche ihren Namen geben. Kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er aus seinem Amt entlassen. Trotzdem empfahl er seinem Sohn, sich mit dem neuen System zu arrangieren. Felix, der schon in seiner Jugend den Wunsch gehegt hatte, Schriftsteller zu werden, arbeitete zunächst als Kriegshistoriker. Er verfasste schließlich im Führerhauptquartier Teile des Kriegstagebuchs des Oberkommandos der Wehrmacht. Seine Spuren verlieren sich kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in den Wirren der Kämpfe um Berlin.
»Fragment Felix« greift ausgewählte Lebensstationen von Felix Hartlaub auf, die sein Verhältnis zum Vater, seine eigene künstlerische Entwicklung als Schriftsteller und seine Rolle im Nationalsozialismus zeigen. So werden in den Räumen der Kunsthalle Mannheim nicht nur ein Stück Stadtgeschichte, deutsche Geschichte und Kunstgeschichte wieder lebendig, sondern auch das Schicksal der Familie Hartlaub.
In Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim
Karten erhalten Sie an der Theaterkasse in O7 18, 68161 Mannheim, telefonisch unter 0621 1680 150 oder online unter Fragment Felix | Nationaltheater Mannheim (nationaltheater-mannheim.de)

Workshop „Macht und Sprache: Wie die Rechte die politische Diskussion prägt(e)“. In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache und der Landeszentrale für Politische Bildung BaWü
Information zum Termin
Die 1920er-Jahre waren von einer politischen und gesellschaftlichen Zeitenwende nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geprägt: Wichtige Themen waren soziale Missstände, aber auch die politische und gesellschaftliche Situation des Landes im Umbruch, das Laufen-Lernen im demokratischen Parlamentarismus und auch das Erstarken antidemokratischer Kräfte.
Im Programm zur Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum“ greift die Kunsthalle Mannheim zentrale Kontexte und Fragen der 1920er-Jahre und darüber hinaus auf und schlägt den Bogen in die heutige Zeit.
Der Workshop „Die Sprache der politischen Rechten im Kontext der sozialen Situation in den 1920er Jahren und heute“ bietet einen Blick in die öffentliche Kommunikation rechter Gruppen der 1920er-Jahre: Anhand von historischen Ton-Aufnahmen, Reden und Zeitungs-Artikeln und weiteren Textzeugnissen wird untersucht und diskutiert, wie einzelne rechte Akteure und Gruppen mittels mittels Sprache versuchten, ihre politischen Positionen und Ideologien in der deutschen Gesellschaft zu verbreiten und wie Zeitgenossen darauf reagierten
Wie gelang es Ihnen, für Ihre Ideen Zustimmung zu erreichen?
100 Jahre später scheint es, als würden vergleichbare gesellschaftliche Entwicklungen und politische Schwerpunktthemen bestimmend sein: Wieder bietet eine wirtschaftliche Krise den Rechten Anlass, neue Feindbilder zu entwickeln, wie z.B. „der Migrant“, „der Sozialstaat“, in öffentlichen Aussagen und Schriften. Wie funktioniert es genau, dass Grundwerte der Demokratie, das Recht auf Asyl und die institutionelle Gleichbehandlung von Menschen verschiedener Nationalitäten bedroht werden? Nationalistische, teilweise völkische Vorstellungen von der Zukunft der Bundesrepublik Deutschland erscheinen durch entsprechende Sprachstrategien „sagbarer“, wie das z.B. durch das gezielte Einsetzen von Hate-Speech, durch das Ringen um Bedeutungshoheit, die systematische Selbstverharmlosung und Relativierung von Gewalt sowie die gezielte Polarisierung und Provokation „sagbarer“. Welche Möglichkeiten haben wir als Gesellschaft und Einzelne diesen rhetorischen Strategien entgegenzutreten?
Der Workshop wird in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg konzipiert und durchgeführt.
Moderation und Referent*innen: Johannes Burkhart, Dr. Pamela Pachl (IDS), Dr. Stefan Scholl (IDS), Dr. Markus Stadtrecher (LPB BaWü)

Überblicksführung "Die Neue Sachlichkeit" (60 Minuten) (MPM-Days)
Information zum Termin
Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 jedoch genau das geglückt. Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, ist der Begriff zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er-Jahre geworden – und für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision, die als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts gelten kann. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen „Neue Sachlichkeit“ eine große Ausstellung, die sowohl die damalige Leistung würdigt, sie aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten.
Dauer: 60 min.
Preis: 6 € p.P.